Mit Willy Jouhsen in der Welt zu Gast

Landtags-Vizepräsidentin zeichnet Musiker aus

Eschweiler. Mit ihm an der Spitze traten die „Original Eschweiler Fanfaren-Trompeter“ ihren fast weltweiten Triumphzug an. Auftritte sowohl in fast allen großen deutschen Hallen als auch auf europäischen Bühnen gehörten für die Mitglieder des Corps beinahe zum Alltag. Bei Gastspielen unter anderem in den Vereinigten Staaten, Kanada, im südlichen Afrika, in Mexico und Thailand hielten die Musiker Ende der 60er- bis weit in die 70er Jahre die Fahne der Indestadt auch auf anderen Kontinenten hoch.

Am Dienstag wurde Willy Jouhsen im Düsseldorfer Landtag für sein jahrzehntelanges Engagement für die karnevalistische Brauchtumspflege geehrt. Aus den Händen der Landtags-Vizepräsidentin Angela Freimuth nahm der 75-Jährige Orden und Urkunde entgegen.

Vorgeschlagen worden war der Indestädter, der im Jahr 1954 in die KG Rote Funken Artillerie Eschweiler eintrat, von Männ Dohmen, Vorsitzender des Ehrenrates des Eschweiler Karnevalskomitees, und dessen Mitstreitern. Sichtlich gerührt nahm Jouhsen, der sich in Begleitung von Männ Dohmen, Komitee-Vizepräsident Manfred Wienands, Karl Velden, Mitglied des Komitee-Ehrenrates und Ehrenpräsident der Nothberger Burgwache sowie Klaus-Dieter Bartholomy, Vorsitzender des Ehrenrates der Roten Funken, in die Landeshauptstadt aufgemacht hatte, die Würdigung entgegen. „Ich empfinde dies als eine große Ehre und danke allen, die dies möglich gemacht haben“, so der ehemalige Leiter der Original Eschweiler.

Mit seinem Eintritt in die KG Rote Funken Artillerie wurde Willy Jouhsen zugleich als Fanfarenbläser Mitglied des Fanfarencorps, dessen Leitung er 1964 übernahm. Standen bis dahin ausschließlich Märsche auf dem Programm, veränderte er die Instrumentalbesetzung und vergrößerte das Repertoire erheblich. Sowohl die von ihm arrangierten Schlager und Musical-Melodien als auch die Karnevalslieder fanden bein Publikum stürmischen Anklang, so dass das Corps bald in ganz NRW bekannt war. Auftritte in der Düsseldorfer Rheinhalle, den Kölner Sälen Satory und Gürzenich, in der Kölner Sporthalle sowie im Berliner Sportpalast waren die Folge. Dort knüpfte Willy Jouhsen Kontakte zu Repräsentanten aus Südwestafrika, dem heutigen Namibia, aus denen eine Konzertreise mit den Stationen Windhoek, Johannisburg und Pretoria entstand. Bei den Weltmusikspielen in Kerkrade errangen die Eschweiler Musiker die Goldmedaille, 1969 erfolgte eine Einladung zur Steuben-Parade in New York, der sich Gastspiele in den kanadischen Metropolen Montreal und Toronto anschlossen. Darüber hinaus haben Willy Jouhsen und „seine“ Fanfarentrompeter großen Anteil am Zusatndekommen der Städtepartnerschaft zwischen Wattrelos und Eschweiler. Seit 58 Jahren Mitglied der Roten Funken, stand Willy Jouhsen ein Vierteljahrhundert an der Spitze der Original Eschweiler. „Er ist und bleibt ein wahrer Botschafter unserer Heimatstadt“, so Dohmen. (ran)

(Wir zitieren die Eschweiler Zeitung vom 09.02.2012)